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24.03.2024
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Druckansicht24.05.2009
Der Berner Alpkäse ist nicht von gestern
Dem Berner Alpkäse und seiner Geschichte widmet das Heimat- und Rebbaumuseum im Spiez eine Ausstellung. Nicht nur die früheren und heutigen Fabrikationsarten werden gezeigt, sondern auch die Entwicklung der Beratung und Schulung.


Die Schweiz, das Käseland. Diesen Ruf hat unser Land nicht zu Unrecht, schliesslich werden hierzulande über 450 verschiedene Käsesorten hergestellt. Einige davon haben eine jahrhundertealte Geschichte. So auch der Berner Alpkäse. Ihm ist nun eine Ausstellung im Heimat- und Rebbaumuseum Spiez gewidmet. Anlass ist das 90-jährige Jubiläum der Beratung und Ausbildung von Alpkäsern in Brienz und Hondrich. Bild: Berner Alpkäse im Angebot der Molkerei Schönried im Saanenland.

Doch was hat eine Käseausstellung in einem Rebbaumuseum zu suchen? "Viel", meint der Alpkäse-Experte Ernst Roth, "diese beiden Produkte passen schliesslich perfekt zusammen und zwar nicht nur beim Konsum! Sowohl der Käse wie auch der Wein sind eigentlich auf ein Unglück in natürlichen Prozessen zurückzuführen, da sie aus vergorenen Rohstoffen hergestellt werden." Zudem bräuchten beide Produkte einen langfristigen Reifungsprozess, um so richtig zu munden. Sowohl der Käse wie auch der Wein reiften am liebsten in einem Keller mit ausgeglichenem Klima.

Vom offenen Feuer zur High-Tech-Käserei

Die Ausstellung über den Alpkäse umfasst die vergangenen dreihundert Jahre. In einem ersten Zimmer des Museums wird die Periode rund um das 18. Jahrhundert gezeigt, als noch alles von Hand gemacht werden musste, die Alphütten wenn überhaupt, dann nur mit wenigen Nägeln zusammengehalten wurden und die Alpkäserei ein offenes Feuerhaus war. Bild: Alpkäse-Produktion auf der Alp Krinnen.


In einem zweiten Raum werden Gegenstände und Bilder aus dem 19. Jahrhundert und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezeigt. In dieser Zeit hielt die Mechanisierung auf den Alpen Einzug. Wasserzuleitungen wurde vom Bach zu den Hütten gelegt und die Wasserkraft für verschiedene Prozesse bei der Käseherstellung genutzt. Betritt man den dritten Raum im oberen Stock des Museum, kann man kaum glauben, dass dies eine Alpkäserei sein soll. Hier ist nur noch wenig Heimatgefühl übrig.

Anstelle der heimeligen Alpkäsereiküchen gibt es hier Teile einer volltechnisierte Hightechkäserei zu bestaunen. "Die modernsten Alpkäsereien sind kaum mehr von einer Talkäserei zu unterscheiden. Jeder Vorgang ist mechanisiert", sagt Ernst Roth. Doch längst nicht alle Alpen im Berner Oberland sind mit solchen modernen Gerätschaften ausgestattet. Vielerorts wird noch mehr oder weniger wie vor fünfzig Jahren produziert.

Das Wichtigste: Die Milchqualität

Die Ausstellung in Spiez zeigt aber nicht nur die Entwicklung der Berner Alpkäsereien, sondern geht auch auf die neun Jahrzehnte alte Geschichte der Beratung und Ausbildung im Bereich Alpkäse ein. Da nimmt es einen doch wunder, welche Sorgen einen Käser vor 90 Jahren plagten und welche heute im Zentrum stehen.

"Eigentlich die gleichen wie heute. Es ging bei den Beratungsgesprächen vor allem um die Milchqualität, den alles entscheidenden Faktor bei der Käseproduktion", sagt Bernhard Berger, Standortleiter an der landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungsstätte Inforama Berner Oberland in Hondrich.

Damals seien es die Bauern selbst gewesen, die noch nicht viel über Melkhygiene und die richtige Lagerung der Milch gewusst hätten, heute sei es das Fremdper­sonal auf den Alpen, das in Bezug auf gute Milchqualität Rat brauche und auch suche.

Für Ernst Roth ist es wichtig zu betonen, dass zwar die Probleme die gleichen geblieben seien, die Qualität des Endproduktes aber trotzdem um ein Vielfaches gestiegen sei. Und zwar auch auf Alpen, auf denen der Käse nicht von professionellen Alpkäsern hergestellt werde, sondern von saisonal angestellten Leute, die gerade mal einen fünftägigen Einführungskurs auf dem Hondrich absolviert hätten.

Alles (Alp-)Käse

Die Ausstellung "Alles (Alp-)Käse" findet vom 2. Mai bis zum 31. Oktober 2009 im Heimat- und Rebbaumuseum in Spiez statt. Geöffnet ist es jeweils am Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Als besonderer Leckerbissen bietet die Rebbaugenossenschaft Spiez am 30. Mai, am 27. Juni und am 15. August jeweils um 16 Uhr eine Führung inklusive Degustation von Wein und Käse an. Infos: www.museum-spiez.ch

(Text: LID / Karin Iseli)
(gb)

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