Viele Blüten sind nicht nur schön anzusehen, sondern bringen auch Abwechslung
in die Alltagsküche. So werden Butterbrote zum bunten Hingucker, wenn sie
mit Blüten von Löwenzahn, Gänseblümchen, Wiesenschaumkraut oder
Gundermann belegt werden. Auch Salate, Suppen und Saucen lassen sich mit Essblüten dekorieren und mit wertvollen Mineralstoffen und Vitaminen
bereichern.
Kapuzinerkresse hat einen würzig-pfeffrigen Geschmack, der in Quark und
Frischkäse gut zur Geltung kommt. Für eine Blütenbutter werden Blüten
und Blätter fein gehackt, mit geschmolzener Butter vermischt und in einer
Form im Kühlschrank abgekühlt. Die Blütenknospen vom Löwenzahn sind
gedünstet eine rosenkohlartige Delikatesse. Für „falsche Kapern“ gibt
man die Köpfchen mit Essig, Estragon, Petersilie, Knoblauch und
Zwiebelringen in ein verschliessbares Glas. Nach acht bis zehn Wochen sind
sie fertig.
Wer es süss mag, geniesst ein Blütengelee zum Frühstück. Für den
Brotaufstrich mischt man verschiedene Blüten, auch von Holunder,
Stiefmütterchen und Veilchen. Sie werden mit Zitronenscheiben in Apfelsaft
kurz aufgekocht und durch ein Sieb gegossen. Anschliessend die Flüssigkeit
mit Gelierzucker zu Gelee aufkochen und in saubere Schraubgläser füllen.
Eine edle Dekoration für Eis und Quarkspeisen sind kandierte Blüten von
Veilchen, Rosen und Wiesensalbei. Dazu wird Eiweiss mit wenig Puderzucker
halbsteif geschlagen. Die Blütenblätter mit einer Pinzette durch die
Eischneemasse ziehen und die Blüten rundum mit Zucker bestreuen, auf
Backpapier legen und im lauwarmen Backofen trocknen lassen. Alternativ
können Sie die Blüten auch mit geschmolzener Schokolade überziehen. In
Eiswürfel eingefrorene Blüten von Borretsch und Rosenblätter schmücken
Bowle und Cocktails.
Am besten pflückt man die Blüten selbst – im eigenen Garten, am
Waldrand und auf ungedüngten Wiesen. Sie dürfen nicht mit
Pflanzenschutzmitteln behandelt sein, sodass Zierpflanzen aus dem Handel in
der Regel nicht geeignet sind. Greifen Sie nur zu geniessbaren Blüten, die
Sie ohne Zweifel bestimmen können. Auch der Zeitpunkt der Ernte ist
wichtig. Für die meisten Arten ist der Vormittag ideal, wenn sich die
Blüten gerade erst geöffnet haben. In einer Schale mit kaltem Wasser
bleiben sie für einige Stunden frisch. (BZfE)
(gb) |